Freitag, 17. März 2023

Tag 5 => San Blas - Mazatlán

Mittwoch, 15.03.23

gefahrene Kilometer: 300 km

Wir sind wieder verdammt früh auf. Irgendwie bekomme ich dieses Mal die Kurve bezüglich Zeitverschiebung nicht wirklich gut hin. Ich stehe immer so zwischen 04:00 und 05:00 auf, Olli meist so gegen 06:00 Uhr. Das hat auch Vorteile, ich nutze die Zeit um den Blog für den Vortrag zu schreiben, außerdem sitzen wir meistens zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr auf dem Mopped und starten den neuen Tag. Heute ist es gegen 07:00 Uhr als es heißt: START, Seitdem wir gestern das Hochland verlassen haben und an der Küste sind ist es brutal heiß geworden. Locker 30 Grad und mehr, daher ist ein früher Start durchaus auch angenehm wenn die Temperaturen noch moderat sind.

Als erstes geht es zum „OXXO“, einer „Mini-Supermarktkette“ die es hier an jeder dritten Kreuzung (vergleichbar mit den seven/eleven aus den USA/Thailand/etc) gibt. Die Läden haben 24 Stunden geöffnet und es gibt dort günstig alles was der Reisende so braucht…. Kalte Getränke/Kekse/Eis/Sandwiches/etc.Nach einem heißen Kaffee starten wir unseren Weg nach Mazatlán, von dort werden wir die Nachtfähre zur „Baja California“ nehmen. Wer es nicht weiß, die Baja California ist der Landzipfel der südlich von Kalifornien an den USA „dranhängt“. Südlich von San Diego findet ihr hier z.B. den Grenzübergang „Tijuana“, mit ca. 5 Mio. Autos pro Jahr der meistbefahrene Grenzübergang der Welt. Die 300 km nach Mazatlán reißen wir relativ zügig ab, die üblichen zwei bis drei Polizeikontrollen sind „dabei“ es läuft aber alles sehr freundlich ab, ein Polizist steht für ein Erinnerungsbild „zur Verfügung“ 😊

Probleme sind der Grundstoff der Geschichte einer solchen Reise? Zumindest habe ich das letztens in einer Motorradzeitschrift gelesen. Dann würde ich mal sagen das wir die nächsten Tage mal abwarten. Es kündigt sich etwas „Grundstoff“ an. Wir haben Probleme mit unseren „mexican girls“: Meine Maschine hat seit gestern manchmal Zünd Aussetzer seitdem ich bei einer Dorftankstelle getankt habe (schlechten Sprit erwischt?) und bei Olis Maschine kündigt das der Tod der Antriebskette an. Die Kette rasselt total und das hintere Ritzel gleicht demnächst einem Kreissägeblatt. In weiser Voraussicht haben wir einen neuen Kettensatz aus Deutschland mitgebracht…mal sehen ob und vor allem wann und wo wir den noch wechseln (müssen)…

Nach zwei kurzen Pausen unterwegs und mal wieder ca. 20 Euro Autobahngebühr pro Motorrad Gegen 13:00 erreichen wir bei brütender Hitze Mazatlán. Wieder so eine Großstadt. Wir versuchen direkt zum Hafen zu fahren. Wobei die Betonung auf „versuchen“ liegt. Unser Navi findet die Adresse des Hafens nicht und in der Ganzen Stadt gibt es nicht ein Schild welches z.B. auf den Hafen oder die Fähren hinweist. Für einen großen Hafen wo zig Kreuzfahrtschiffe und Fähren ankommen bzw. ablegen ist das schon sehr merkwürdig. Da wir nicht stundenlang im Hafen doof rumstehen wollen, erst mal wieder zum „Oxxo“ und ein paar Sandwiches und ein paar kalte Getränke besorgt und vor der Tür im Schatten Mittagspause gemacht. Gegenüber des „Oxxo“ ist der Hafeneingang und wir schauen dem bunten treiben zu, im Hafen liegt die „Carnival xy“ (Name vergessen), da ist viel Fußgängerbetrieb vor unserer Nase.

Gegen 14:30 Uhr dann zum Fährhafen, Tickets im Fährbüro noch ausdrucken lassen, Motorräder wiegen (!) lassen (habe ich so nicht erlebt) und auf die Fähre. Vorher sagt uns die Dame vom Schalter noch das wir eigene Gurte zum Festzurren im Auto Deck benötigen. Das ist jetzt eine ziemlich kurzfristige Information, auch das kenne ich so nicht, bisher auf meinen Fährfahren in den Letzen Jahrzenten gab es immer Gurte vom Schiff. OK, wir müssen sowieso alle Koffer öffnen, da wir uns für die Fähre in „zivil“ umziehen wollen, da finden wir tief im Koffer sicher auch noch ein paar Spanngurte.

Vor dem Schiff treffen wir noch ein paar Motorradfahrer die den gleichen Weg haben. ALLE fahren BMW (bis auf eine KTM). Mit einem Pärchen aus Kanada (aus Kelowna bei Vancouver) kommen wir ins Gespräch. Sie sind seit 4 Monaten unterwegs von Vancouver bis runter nach Belize und Guatemala) und fahren jetzt wieder nach Hause. Letztes Jahr sind sie in 7 Monaten rauf und runter zur Südspitze Südamerikas. Faszinierend. Wie machen die das zeitlich? Antwort: „Sie“ ist „Rentner“, er ist selbständig und hat eine Firma die Häuser baut…für Menschen mit „richtig Geld“ (O-Ton vom ihm). Ich dachte immer, wenn man selbstständig ist müsste man auch mal in seiner Firma sein? Aber vielleicht geht das auch alles per Mail und Telefon.

Die Mopped sind im Bauch des Schiffes verzurrt. Allerdings waren die Anweisungen des Personals auf dem Auto Deck sehr mau. Drei Anweisungen mit drei verschieden Parkpositionen wie wir parken sollten…nach dem dritten Einparken viel dem „Meister“ ein wir sollen wieder Variante eins nehmen ☹ So nun ist es kurz vor 17:00 Uhr, die Fähre legt gleich ab. Schnell noch den „Salon“ mit den Kinosesseln suchen, wo wir die Nacht verbringen. Schön auf dem harten Fußboden schlafen. Zum Leidwesen von Olli habe ich keine Kabine gebucht. Die 250 Euro für eine Kabine hin und zurück kann man sich (meiner Meinung nach) sparen. Die Kinosessel sind umsonst und wir haben wir solche Fälle (oder für kalte Nächte in ungeheizten Hütten….oder für dreckige Betten wo man sich nicht „so“ reinlegen möchte) immer einen dünnen Schlafsack dabei. Heute ist so ein Tag wo der Schlafsack (siehe Bild unten, der Typ mit dem roten Schlafsack bin ich 😀) zum Einsatz kommt.

Die Biker aus Kanada haben uns den Hinweis gegeben das im Fahrpreis ein Abendessen inclusive ist. Wussten wir nicht. Also gab es sogar noch leckeres Fleisch mit Reis, scharfen Zwiebeln und Tortillas. …und wir wollten und eigentlich heute Abend von einer Tüte Nachos und Dosenbier ernähren. Die Tüte Nachos bleibt zu….die Dosen nicht 😊. Nach zwei Dosen Bier in einer Bar hier auf dem Schiff wo lautstark mexikanische Musik aus dem Fernseher kommt, nehme ich meinen Schlafsack lege mich in eine Ecke des „Kinosaals“ und nehme eine Mütze Schlaf. Das hier auf den großen TVs die hier im Saal hängen gerade „Top Gun“ mit Tom Cruise auf Spanisch läuft stört mich dabei überhaupt nicht. Olli schreibt seinen Reiseblog gern jeweils abends und folgt mit seinem Schlafsack dann zwei Stunden später.

 

 

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