Mittwoch, 22. März 2023

Tag 10/11 => Los Mochis - El Fuerte – Creel – El Fuerte - Los Mochis (Zug “Chepe”)

Montag/Dienstag 20./21.03.23
gefahrene Kilometer: 160 km

Heute geht es zum zweiten Highlight (neben der Baja California). Wir fahren nach El Fuerte, dort an der Bahnstation steigen wir in den „Chepe“ dem einzigen Personen-Zug Mexikos. Die Anreise von Los Mochis beträgt ca. 80 km für die wir ca. eine Stunde mit dem Motorrad benötigen. Leider gibt es unterwegs einen kurzen Zwangsstopp. Ollis Kette ist abgesprungen, die Verschleiß Grenze der Kette ist erkennbar erreicht. Wir hebeln die Kette wieder auf das Ritzel und weiter geht es. Das Ganze hat 15 Minuten gedauert. Wir müssen uns aber für die nächsten Tage was überlegen, Ersatzteile haben wir dabei.

Nun aber erst mal in den Zug besteigen, acht Stunden Fahrt liegen vor uns.
Zum Chepe hier einige Infos:

Der Ferrocarril Chihuahua al Pacífico (abgekürzt ChP, daher häufig Chepe genannt) ist eine Eisenbahnstrecke in Mexiko. Die Strecke ist eingleisig, nicht elektrifiziert und gilt als eine der spektakulärsten Eisenbahnstrecken der Welt. Die Eisenbahnstrecke wurde zwischen 1861 und 1961 für den Güterverkehr gebaut, um Mais, Getreide und Kupfer zu den Häfen zu transportieren. Der topografisch schwierige Abschnitt zwischen San Pedro und Creel wurde erst im Jahr 1961 fertiggestellt. Von der Hafenstadt Topolobampo an der Pazifikküste führt die Strecke über Los Mochis nach El Fuerte und schlängelt sich dann durch die zerklüfteten Felsen der Sierra Madre Occidental, vorbei an schwindelerregend tiefen Schluchten und bizarren Felsformationen. Über viele Brücken und durch zahlreiche Tunnel wird ein Höhenunterschied von 2400 m bewältigt. Zwischen Bahuichivo und Temoris weist die Strecke 37 Brücken mit einer Gesamtlänge von 3,6 km auf, von denen der Puente Fuerte mit 498,8 m die längste ist. Die 87 Tunnel sind insgesamt mehr als 17 km lang. Steigungen, in den Berg gebaute Kehren und Spiralschleifen führen immer höher hinauf, bis schließlich bei Los Ojitos, zwischen den Stationen Divisadero und Creel, auf 2420 m der höchste Punkt der 653 km langen Strecke erreicht ist. Von hier aus geht es wwieder „runter“ nach Chihuahua. Von Divisadero wie auch danach von Creel, hat man einen Blick in die 1759 m tiefe Kupferschlucht (Barranca del Cobre).

Die Zugfahrt ist wirklich toll, wir fahren wirklich manchmal direkt an der „Kante“ entlang. Ein Speisewagen ist anbei, wo drei Gerichte (zumindest hier in der Holzklasse) zur Auswahl stehen. Nicht teuer und schmackhaft (ich nehme Tacos mit Garnelen). Übrigens sind die Klassen im Zug strikt getrennt, wir dürfen nicht in die 1. Und 2. Klasse. Dort sind z. Essen und Getränke (1. Klasse) bzw, Getränke (2. Klasse) inclusive. Das Ticket für diese Klassen kostet aber auch das doppelte bzw. Dreifache zur Touristenklasse.

Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Creel. Das „Nest“ liegt wirklich ziemlich abseits und macht einen eher einfachen Eindruck, nur die paar hundert Meter um den Bahnhof herum sind herausgeputzt. Der Ort lebt definitiv vom Zug, wobei es aber auch eine Straßenanbindung gibt. Wir sehen einige Motorradfahrer die auf ihren Bikes hierhergefahren sind und nicht den Zug genommen haben. Am Bahnhof steht, überraschenderweise, ein Herr mit meinem Namen auf einem Zettel. Er wurde vom Hotel geschickt uns abzuholen. Sehr aufmerksam. Die Fahrt dauert 5 Minuten. Unser Hotel ist der alte Bahnhof. Außen eher nicht so top herausgeputzt, aber innen (wie so oft schon in Mexiko) wirklich alles toll gemacht, immer mit Bezug zur Bahnstrecke, Z.B. haben die Zimmer keine Nummern, sondern Streckenkilometerangaben. Es ist kalt, wir befinden uns auf 2.300 Meter Höhe. Das Zimmer hat eine Klimaanlage mit man auch heizen kann..sehr gut. Der Ort ist sehr klein, so finden wir abends nach nur ein paar Metern einen Imbiss mit Heizofen und Sitzgelegenheit wo wir für einige wenige Euros schmackhafte Burritos essen. Im Anschluss finden wir eine kleine Kneipe und bekommen sogar noch ein „Tecate light“ unser Strandardbier der Letzen Tage.

Die Nacht im Zimmer war, zumindest für mich, etwas kühl, die Klimaanlage musste „ran“. Ein Zug fährt lautstark in der Nacht durch. Ich erwähne das, weil der Zug im Prinzip drei Meter neben meinem Bett vorbeifuhr. Siehe oben, unser Hotel ist der alte Bahnhof, da liegen die Gleise direkt vor dem Zimmer. Nach einem guten Frühstück mit Omelette geht es es wieder zum „neuen“ Bahnhof der keine 100 Meter entfernt ist. Der „Chepe“ fährt um 09:00 Uhr wieder zurück nach El Fuerte. 

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Punkt wo wir gestern gestartet sind: den Bahnhof von El Fuerte. Die Motorräder stehen noch genauso dort wie wir sie abgestellt hatten. Eine Stunde benötigen wir für die 80 km zurück nach Los Mochis. Auf dem Weg zurück sehen wir noch einen Autokorso mit verkleideten Kindern die auf der Ladefläche sitzen. Heute muss ein Feiertag sein an dem Karneval gefeiert wird, solche Autokorsos haben wir heute schon mehrerer gesehen. In Los Mochis angekommen, wechseln wir direkt vor dem Hoteleingang noch das Kettenrad an Ollis Maschine, da es die Verschleiß Grenze erreicht hat.

Ab morgen beginnt dann mehr oder weniger die Rückreise. Noch drei Tage und ca. 1.300 km, dann sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer Reise, doch dazu dann an dieser Stelle ab morgen mehr….


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

schreibe einen Kommentar ( ......wenn du möchtest !)