Tag 8 => HOUSTON (ganztägig)

Sonntag, 30.01.22
gefahrene Kilometer: 220 km

Nachdem gestern DALLAS–Tag war, ist nun heute HOUSTON dran.

Um 09.00 Uhr starteten wir in Richtung NASA Space Center. HOUSTON ist ziemlich groß, unser Hotel ist im Norden der Stadt, unser Ziel liegt im Süden der Stadt. Heißt im Ergebnis mal eben 70 km pro Strecke. Auf dem Weg zum Space Center haben wir noch mal eben an eimem Walmart (Supermarkt) angehalten. Ach Mensch, heute ist ja Sonntag …natürlich egal…hier hat nahezu alles auch am Sonntag geöffnet. Übrigens: im Walmart werden Corona Schutzimpfungen ohne Wartezeit angeboten. Brauchen wir nicht…haben wir schon 😊

Das NASA Space Center ist das Top Ziel in der Gegend hier und gut besucht. Neben dem Eingangsbereich an dem sich eine Ausstellung anschließt muss man vor Ort so eine Art „Bimmelbahn“ buchen, die eine dann über das Gelände fahrt. Ohne diese Bahn kommt man da sonst nicht hin, man muss bedenken das die ganze Anlage natürlich immer noch in Betrieb ist und auch heute Astronauten dort ausgebildet und Missionen von dort gesteuert werden. Die Anlage sieht eine wenig aus wie ein Uni Campus und erinnert mich an die Gebäude der technischen Uni bei uns in Braunschweig.

Top Ziel Nr. 1 auf dieser „Bimmelbahn“-Touren ist eine originale "Saturn 5" Rakete. DIE Rakete die die Apollo Missionen incl. Mondlandung ermöglicht hat. Was für ein Monster…und wie klein ist vorn an der Rakete der eigentliche Teil wo die Astronauen sitzen.

Top Ziel Nr. 2 ist das originale Mission Control Center von 1969. Diese Kommandozentrale aus 1969 steht hier unter einer Art Denkmalschutz (National Historic Site) und wurde für 5 Millionen Dollar so installiert, das auf den Leinwänden und Monitoren die Infos und Daten vom 20. Juli 1969 angezeigt werden. Alle Einrichtungsgegenstände sind Original. Selbst die Zigarettenkippen sind aus den 60ern (die haben die bei der Renovierung unter den Teppichen gefunden und für die Ausstellung verwendet. Wir sitzen vor der Glasscheibe im VIP Bereich. Auch die Sitze sind in der Optik von 1969. Hier durften nur VIP´s rein und die Angehörigen der Astronauten hatten rund um die Uhr Zugang um sich zu informieren wie es den Männern da oben geht. Übrigens steht in dem raum nicht ein einziger Computer. Diese waren damals viel zu groß und schwer. Daher mussten sie im Erdgeschoss stehen. Es gab damals 5 Stück, jeder einzelne so groß wie eine Autogarage. Zusmmen brauchten diese Computer damals 9 Millonen Watt Anschlußleistung. Damit könnte man heute sicher eine Kleinstadt mit Strom versorgen.

Am Abend hatte ich dann noch einen relativ spontanen Besuch bei den ehemaligen
USA-Gasteltern meiner Tochter Leonie auf dem Tagesplan. Bewaffnet mit einigen „deutschen“ Souvenirs, wie "Haribo Gummibären" und "Ritter Sport" Schokolade bin ich dort hingefahren (ca. 30 km von unserem Hotel entfernt) und wir hatten wir einen netten Abend. Olli hat in der Zeit noch einen Ausflug nach Galveston südlich von HOUSTON unternommen. Galveston liegt am Golf von Mexiko und ist sozusagen das „Badeziel“ der Einwohner von Houston.

Faszinierend: ich bin nur zweimal mehr oder weniger durch Houston gefahren und hatte zum Schluss trotzdem 220 km am heutigen Tage auf dem Tacho.

Tag 7 => DALLAS (ganztägig)

Samstag, 29.01.22
gefahrene Kilometer: NULL (!) km

 

Heute haben wir uns selbst belohnt, dass wir so viel Strecke in den Letzen Tagen „abgerissen“ haben.
Wir haben uns ein freies Wochenende erarbeitet und verdient 😊
 

Heute war komplett fahrfrei…NULL Kilometer Strecke. Dafür haben wir und den Ganzen Tag DALLLAS angeschaut. Nun, Dallas liegt aber ca. 400 km von unserem Hotel in HOUSTON entfernt. Was also machen, wie also dahin kommen? Ganz einfach: einen der zahlreichen Billigflieger, die es hier im Angebot gibt, für ca. 50 Euro pro Strecke gebucht und morgens um 06.00 Uhr „Abflug“ von HOUSTON nach DALLAS. Dafür war die Nacht allerdings um 03.45 Uhr auch schon wieder beendet um auch pünktlich zum Flieger zu kommen. Gut das unser Hotel nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt ist. Übrigens: wären wir per Motorrad nach DALLAS gefahren hätten wir für das geplante Programm incl. Übernachtung vor Ort zwei zusätzliche Tage benötigt.

Nach Ankunft in DALLAS ein Uber -Taxi bestiegen und ab zum „6th Floor Museum“.
Das ist das Schulbuchlager wo Lee Harvey Oswald auf John F. Kennedy geschossen hat.
Das offene Fenster aus dem geschossen wurde im 6. Stock des Gebäudes, daher der Name des Museums. Sehr beeindruckend und ein Ziel was ich schon seit Jahren im persönlichen „Themenspeicher“ hatte. Achtet auf die weißen Kreuze auf der Straße. Dort trafen die Kugeln JFK.

Nach ca. zwei Stunden im Museum dann zum nächsten Stopp. Als „TV-Kind“ der 80er Jahre ist die Southfork-Ranch der Serie DALLAS ein Muss. Auch hier zwei Stunden, incl. Führung durch das Wohnhaus von J.R., Bobby, Miss Ellie und co. Interessant ist das in dem Haus Null Innenaufnahmen für die Serie gedreht wurden, da der Besitzer in dem Haus ganz normal gewohnt hat während der Dreharbeiten. Somit wurden hier nur Außenaufnahmen erstellt und die Innenaufnahmen wurden in einem nachgebauten Studio und auf einer anderen Ranch aufgenommen. Auf interessant das die Filmcrew Weitwinkelobjektive verwendet hat um den (in Wirklichkeit winzigen) Pool sehr groß aussehen zu lassen.

Letzter Stopp bei der „Gas Monkey Garage“, einem bekannten Autotuner der bei uns in Deutschland auf dem Sender DMAX sogar eine eigene Serie hat.

Nach drei Stopps in DALLAS war die persönliche Aufnahmefähigkeit für den heutigen Tag auch „durch“. Eine Letze Tour hier in DALLAS zu einem Burgerladen namens „Whataburger“ (uhhh, brrrr die Cola schmeckt nach Chlor ☹…Trinkwasser ist anscheinend in Dallas gechlort ..in Houston definitiv nicht), jetzt noch etwas essen dazu ein Kaffee, etwas relaxen…. und ab wieder zum Flughafen in DALLAS und Rückflug (ca. 50 Minuten Flugzeit) nach HOUSTON. Gegen 21.00 Uhr ging der Flieger zurück nach HOUSTON. Gegen 22.30 Uhr haben wird wieder das Hotelzimmer in HOUSTON aufgeschlossen und sind in unsere (getrennten 😊) Betten gefallen. Ein echt ereignisreicher und anstrengender Tag geht zuende….

 

6th floor museum:

Southfork Ranch:

Gas Monkey garage:

Tag 6 => von del Rio nach Houston

Freitag, 28.01.22
gefahrene Kilometer: 642 km

Oberstes Ziel heute war die „wichtigste Wiedervereinigung nach 1990 😊“, das geplante Treffen mit Olli in Houston. In einem Abstand von ca. 4.000 km gestartet hat nun alles wie geplant geklappt und ich war nur 10 Minuten vor Olli in dem verabredeten Treffpunkt-Hotel in Houston. Die Strecke des heutigen Tages bestand überwiegend aus Autobahn, aber auch ca. 200 km Landstraße. Zwischendurch noch mal schnell an einem Klamotten-Outlet angehalten und „etwas US-Marken Kleidung“ eingekauft. Bei einer Ersparnis gegenüber den deutschen Preisen von ca. 50-60% konnte ich das nicht „links liegenlassen“.

Ab morgen sind Olli und ich dann wieder als Team unterwegs, so wie eigentlich vor 2,5 Jahren schon für die gesamte Tour angedacht. Die „Wirren“ der Corona-Krise hatten die Pläne allerdings verändert so das wir nun diese Variante wählen mussten: in der ersten Woche fährt jeder allein, in der zweiten Woche fahren wir gemeinsam.

Morgen und übermorgen haben wir nun zwei Tage „annähernd“ fahrfrei. Durch die hohe Kilometerleistung der letzen Tage haben wir uns diese Freizeit sozusagen „herausgefahren“.

Seit gespannt wie es weitergeht……

 

 

Tag 5 => von van Horn nach del Rio

Donnerstag, 27.01.22
gefahrene Kilometer: 530 km

Der Blick aus dem Fenster des Motels in „van Horn“ (auch wieder so ein Ort der nur aus Motels und Burger Läden besteht da er verkehrsgünstig am Highway liegt) am frühen Morgen bringt erst einmal eine Überraschung zutage: Die Sitzbank des Motorrades ist mit einer Eisschicht überzogen. Der Gang vor die Tür bestätigt: es ist kalt, ZU KALT ! Ich packe somit etwas langsamer meine Sachen zusammen und fahre eine Stunde später los als gewöhnlich. Punkt 09.00 Uhr ging es los.

Heute war, nach den Städten, Museen, etc eh ein anderer Tagesablauf geplant. Es sollte abseits vom Highway „einfach“ nur durch die Landschaft des südlichen Texas gehen, ich wollte einfach nur ein wenig visuell aufnehmen wie es hier ist, wie es sich hier so lebt. Daher keine fixen Besichtigungspunkte heute. Die Landschaft hat sich dann als weites Grasland herausgestellt, mal mit Büschen, mal kleine Bäume. Teilweise sogar etwas kurvig mit leichten „Mittelgebirgscharakter“ bis max 800-1.000 Meter Höhe. Das interessanteste: eben noch verdorrtes Gras, hinter der nächsten Kurve SCHNEE !. Ich hätte nie geglaubt das es in Texas auch schneien kann zumal die Farbe des Grases für Trockenheit und Hitze spricht (ok es war sehr wenig Schnee..aber immerhin).

Gegen Mittag ein kleine Picknick an einer "Parkplatz-Picknick-Station".....tja, und ruck zuck waren wieder 550 km zusammen. Wahnsinn, wie schnell diese Tagesdistanz dann doch zusammenkommt, wobei das Fahren gar nicht mal unangenehm war. Allerdings ist mir mein Plan fast zum Verhängnis geworden, in Form von trocknem Tank. Die BMW hat nur einen 14 Liter Tank was auch im Vergleich mit anderen Motorrädern in dieser Klasse relativ wenig ist. Nach 11 Litern Verbrauch geht die Reservelampe an, was so ziemlich genau 200 km Reichweite entspricht (verbrauch 5,5 Liter/100 km). Die Reserve von drei Litern versuche ich meist nicht auszunutzen. Ging aber heute nicht anders. Weit und breit keine Tankstelle auf den Landstraßen hier. In weiser Voraussicht habe ich an einem Koffer einen kleinen Reservekanister mit 3 Litern befestigt und (immer) gefüllt dabei. Plötzlich stotterte die Maschine, kurz angehalten und aufgefüllt…und weiter ging es. ABER: dann immer noch keine Tankstelle. Mit dem letzten Tropfen erreichte ich eine „Dorftankstelle“ mit einer Tanksäule wo schon mehrere Autos in der Schlange standen. Die einzige Tanksäule seit ca. 250 km. Gut, 50 km weiter hätte es dann Sprit gegeben, hätte mir aber nix genutzt. Aber, alles gut gegangen. Übrigens: der Herr mit dem Riesen Wohnwagen Auflieger (siehe Bild unten) erzählte mir noch das sein Pick-up mit dem Anhänger 25 Liter/100 km braucht (er sagte natürlich Gallonen auf Meilen, aber ich habe das mal hier für euch umgerechnet). Ohne Wohnanhänger braucht der Pick-up nur 13 Liter/100km. Das geht sogar für die Größe finde ich.

Am Nachmittag gegen 17.00 Uhr bin ich dann in Del Rio angekommen. Del Rio liegt ca. 500 km westlich von Houston. Auch wieder ein Ort „nur“ zum Übernachten. Hotels, Burger Läden, etc., etc. „Abgestiegen“ bin ich in einem „Motel 6“, das ist eine der günstigsten Hotelketten in den USA. Gar nicht so schlecht finde ich, so eine Mischung aus ETAP Hotels und Ikea- Einrichtung. Es ist das günstigste Hotel auf meiner Reise (ca. 40 Euro) und ich habe schon deutlich schlechtere Hotels gesehen die das doppelte gekostet haben. Und an der Rezeption gibt es ab 06.00 Uhr morgens sogar kostenlosen Kaffee zum Abholen, das ist doch was 😊

Der BMW habe ich nach Zimmerbezug dann mal eine „Sichtung“ gegönnt (bisher hatte ich keine Zeit dazu 😊), da mit nun 2.200 km „auf der Uhr“ ca. die Halbzeit der Strecke für diesen Urlaub erreicht ist. Öl, Kühlwasser, Reifen, etc. alles io. Keine Auffälligkeiten oder Undichtigkeiten, etc. Dazu noch mal sämtliches Werkzeug aus den Koffern ausgepackt, welches ich vor 2,5 Jahren verpackt hatte. Ich weiß zwar das es da ist, möchte aber gern genau wissen, was ich habe und wo es genau liegt damit es im „Fall der Fälle“ griffbereit habe.

So, sollte es Olli heute in New Orleans in der Bourbon Street nicht übertreiben 😆und dort nicht die ganze Nacht durchfeiern steht der großen „Wiedersehensparty“ morgen Abend in Houston nicht im Wege…..hier noch mal der Link zu Olli´s USA Blog